Wichtige Erklärung des Südübergangsrats an das Volk im In- und Ausland

An das großartige südjemenitische Volk:

Wir stehen heute vor einer Reihe von politischen, wirtschaftlichen und sicherheitspolitischen Herausforderungen im Südjemen, die sich durch die aktuelle Lage sowie durch die schwere Wirtschaftskrise im gesamten Süden verdeutlichen lassen. Diese Herausforderungen sowie unsere diplomatischen Bemühungen, u.a. während des letzten Treffens mit dem UN-Sondergesandten Martin Griffiths in Amman, verlangen von uns allen eine einheitliche und klare Position. Dementsprechend möchten wir Sie über folgendes informieren:

Der Südübergangsrat hat große diplomatische Anstrengungen unternommen, den verschiedenen regionalen und internationalen Akteuren die Südfrage und das Bestreben des südjemenitischen Volkes, eine gerechte Lösung der Südfrage zu erzielen, näher zu bringen. Nur das südjemenitische Volk kann über die Südfrage entscheiden. Wir haben diesbezüglich Fortschritte erzielen können. Nach mehreren Verhandlungen trafen wir uns zum zweiten Mal mit dem UN-Sondergesandte für den Jemen Martin Griffith in Jordanien. Martin Griffiths hat während der Sitzung in Amman erklärt, dass er es geschafft habe, die Südfrage als eines der vorrangigsten Themen für den Friedenprozess einzustufen, da dies die Lage im Land erfordere. Das Büro des UN-Sondergesandten betonte, dass die Südjemeniten an zukünftigen Friedensverhandlungen von Anfang an teilhaben müssten. Der UN-Sondergesandte zeigte sich über Präsident Hadis ablehnende Haltung gegenüber einer Teilnahme des Südübergangsrates an den geplanten Friedensverhandlungen in Genf und gegenüber der Südfrage als eines der wichtigsten Diskussionspunkte während der Gespräche überrascht. Präsident Hadi drohte mit dem Rückzug seiner international-anerkannten Regierung von geplanten Verhandlungen, wenn der Südübergangsrat oder eine Delegation, die die Südfrage während der Verhandlungen vertreten sollte, teilnehmen werden. Die Houthis stellten dieselbe Bedingung für ihre Teilnahme an den Genfer Verhandlungen. Wir bestätigen daher folgendes:

  • Wir haben den Krieg nicht begonnen. Wir mussten uns dem aber stellen. Dadurch sind wir zu einer wichtigen Partei des Krieges geworden. Der Krieg kann ohne unsere Teilnahme bei Friedensverhandlungen nicht beendet werden. Unter Druck von Präsident Hadi und den Houthis verbaut Martin Griffith den Weg zum Frieden. Der UN-Sondergesandte trägt daher die volle Verantwortung für zukünftige Entwicklungen im Jemen.
  • Die Beschlüsse jener Verhandlungen, an denen wir nicht beteiligt sind, werden uns nicht verpflichten, uns daran zu halten. Solche Beschlüsse werden nicht im Süden umgesetzt werden, denn diese Beschlüsse werden von Gruppen getroffen, die weder den Süden noch die Bestrebungen des südjemenitischen Volkes repräsentieren.
  • Wir rufen die Südjemenitinnen und Südjemeniten auf, ihre Ablehnung zu diesen Friedensverhandlungen zu zeigen, in welchen sie selbst, ihre eigenen Bestrebungen und ihre Geschichte nicht vertreten und berücksichtigt sind. Wir rufen zu friedlichen Demonstrationen in allen Regionen des Südens auf. Ort und Zeit werden von den jeweiligen lokalen Vertretungen des Südübergangsrates bekanntgegeben.
  • Wir betonen, dass jeder Versuch, die Situation zu verleugnen, die seit 2015 im Süden vorherrscht, oder die Südfrage und die Aufopferungen der Südjemeniten nicht zu beachten, zum Scheitern verurteilt ist.
  • Wir rufen alle südjemenitischen Führer im Land wie im Ausland auf, eine klare Position für die Südjemeniten bezüglich der Geschehnisse im Süden einzunehmen.
  • Wir versichern den Ländern der arabischen Militärkoalition im Jemen, dass wir in dem Maße, wie wir die Koalition im Kampf gegen den iranischen Einfluss in der Region unterstützen, unser Volk und die Südfrage gegen die Bedrohungen durch die Houthis sowie gegen die Machenschaften der international-anerkannten Regierung Hadis mit allen Mitteln verteidigen werden.

An das südjemenitische Volk:

Die heutige wirtschaftliche Krise im Süden resultiert aus der Korruption der Hadi-Regierung. Das Ziel dahinter ist, die Südjemeniten dazu zu zwingen, ihre gerechten Bestrebungen aufzugeben. Diese Korruption wird nur im Süden praktiziert bzw. stößt nur hier auf Widerstand. Dementsprechend möchten wir folgendes erklären:

  • Wir betonen zunächst das Recht des südjemenitischen Volkes auf friedliche Versammlung und Demonstrationen. Zudem versichern wir den Südjemenitinnen und Südjemeniten unsere vollste Unterstützung für ihre Forderungen. Wir lassen nicht zu, dass Gewalt gegen friedliche Demonstranten ausgeübt wird. Wir werden, falls nötig, unser Volk schützen. Wir rufen zugleich das südjemenitische Volk auf, beim Demonstrieren auf die Sicherung von staatlichen Einrichtungen zu achten.
  • Der Südübergangsrat betont, die friedliche Volksbewegung fortzusetzen, wobei alle Optionen offenbleiben. Wir rufen das südjemenitische Volk auf, für zukünftige Entwicklungen bereit zu sein.

Abschließend möchten wir uns bei den Südjemenitinnen und Südjemeniten bedanken, die an den Fronten kämpfen und die für ihre Bestrebungen demonstrieren.

 

Gnade und Vergebung für unsere gerechten Märtyrer

Vollständige Genesung der Verwundeten und Freiheit für die Gefangenen

Ruhm und Ewigkeit für unser mutiges Volk des Südens

Friede, Gnade und der Segen Gottes sei mit euch!

Hauptstadt Aden

3. September 2018

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