Sorry, this entry is only available in German and Arabic. For the sake of viewer convenience, the content is shown below in this site default language. You may click one of the links to switch the site language to another available language.

Die Literaturszene im Südjemen (Dr. Saeed Aljariri)

Historischer Wandel und aktueller Stand (Dr. Saeed Aljariri)

Ort: Orientalisches Institut der Universität Leipzig,

Schillerstraße 6, 04109 Leipzig, Raum: S202

 

Der Vortrag wird auf Arabisch gehalten und ins Deutsche gedolmetscht.


Über die moderne Literatur im Süden der Arabischen Halbinsel ist im Ausland nur wenig bekannt. Man kann dafür drei Gründe nennen: (1) die mangelnde Literaturübersetzung, (2) die in der Region seit Jahrzehnten herrschende politische Instabilität, sowie (3) der internationale Fokus auf arabische Literaturzentren in Ägypten und al-Sham (Libanon, Palästina, Syrien, Jordanien). Südjemenitische Schriftsteller haben bei der Entwicklung verschiedener Strömungen der modernen arabischen Literatur einen bedeutenden Beitrag geleistet. Einer der berühmtesten Vertreter dieser Schriftsteller ist der Dichter, Dramatiker und Romanschriftsteller Ali Ahmed Bakatheer (1910-1969), der von einigen Literaturkritikern als der Begründer der modernen arabischen Poesie angesehen wird.
Der Vortag möchte einen Überblick über die historische Entwicklung der zeitgenössischen Literatur im Südjemen geben. Diese Entwicklung ist durch vier Phasen, die die südjemenitische Literaturgeschichte beeinflussten, geprägt: (1) Die Phase des britischen Kolonialismus bis 1967, (2) die Phase der marxistisch-orientierten Volksdemokratischen Republik Jemen bis 1990, (3) die Phase nach der jemenitischen Einheit von 1990 und (4) die Phase nach dem sogenannten Arabischen Frühling von 2011. Diese Phasen prägten die Literatur im Südjemen auf unterschiedliche Weise. Nach einer kosmopolitischen Ausrichtung während der Kolonialzeit war die Literatur durch sozialistischen Internationalismus und arabischen Nationalismus beeinflusst. Nach dem Krieg 1994 erlebte die südjemenitische Literatur einen Stillstand und wurde in der gesamten jemenitischen Literaturszene marginalisiert. Nach dem sogenannten Arabischen Frühling 2011 und während des Krieges im Jemen seit 2014 versuchten junge Autoren die südjemenitische Literatur wiederzubeleben und zu erneuern.
In diesem Vortrag werden Einblicke in die südjemenitische Literaturgeschichte und in deren Wandel im Laufe der wechselhaften südjemenitischen Geschichte gegeben. Zudem wird erörtert, welche Rolle die Literatur für die gesamte moderne arabische Literatur spielt.

Dr. Saeed Aljariri ist der Vorsitzende des Literaten- und Schriftstellerverbands in al-Mukalla (Hadramaut). Er ist Professor für Literatur und Literaturkritik an der Geisteswissenschaftlichen Fakultät der Universität Hadramaut. Aljariri schreibt zudem Gedichte und politische Essays. Er lebt seit 2015 in den Niederlanden.

Die Veranstaltung wird vom Akademischen Forum Muhammad Ali Luqman in Kooperation mit dem Orientalischen Institut der Universität Leipzig veranstaltet. Link zur Veranstaltung auf Facebook und auf der Webseite der Universität Leipzig.

Recent Posts